Detail

Eindämmung von Kinderarbeit und Verbesserung der Chancen für Jugendliche in Ghana

Dieses Projekt, zielt darauf ab, einen Konzeptnachweis (proof of concept) zur Eindämmung der Kinderarbeit durch einen sektorübergreifenden, öffentlich-privaten Partnerschaftsansatz zu entwickeln. Dabei sollen die Kapazitäten der Regierung zur Verwaltung der öffentlichen Finanzen gestärkt, verschiedene Monitoring-Systeme zu Kinderarbeit harmonisiert, sowie integrierte soziale Dienste gefördert werden. Das Projekt soll zu einer positiven sozialen Verhaltensänderung in den Gemeinden und im Privatsektor beitragen und Jugendlichen Qualifikationen und Arbeitschancen ermöglichen.

Was ist das Hauptziel des Projekts?

In Ghana sind 28% der Kinder zwischen 5 und 17 Jahren von Kinderarbeit betroffen. Zu den Faktoren, die Kinderarbeit begünstigen, gehören lokale Gewohnheiten und soziale Normen, mangelnder Zugang zu hochwertigen Dienstleistungen wie Gesundheit, sozialer Schutz und Bildung sowie begrenzte angemessene Arbeitschancen für Jugendliche. Auch die Bereitstellung von Finanzmitteln und Investitionen für soziale Dienstleistungen auf dezentraler Ebene bleiben eine Herausforderung. Es gibt zahlreiche Bemühungen zum Monitoring von Kinderarbeit – die Systeme sind jedoch nicht aufeinander abgestimmt, was die Fähigkeit Ghanas untergräbt, wirksam gegen Kinderarbeit vorzugehen.

Dieses Projekt, das durch eine technische Zusammenarbeit zwischen dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) Ghana und der International Cocoa Initiative (ICI) realisiert wird, zielt darauf ab, relevante Akteurinnen und Akteure aus dem öffentlichen Sektor, dem Privatsektor und auf Gemeindeebene zusammenzubringen, um gemeinsam die Ursachen von Kinderarbeit zu bekämpfen. Dabei sollen lokale Regierungsstrukturen gestärkt und die sektorübergreifende Koordinierung verbessert werden. Zudem soll eine Harmonisierung der verschiedenen Monitoring-Systeme zu Kinderarbeit bewirkt und der Zugang zu und die Qualität von Sozialdienstleistungen für die Bevölkerung verbessert werden. Dies trägt zu einer positiven sozialen Verhaltensänderung in den Gemeinden und im Privatsektor bei und soll Jugendlichen Chancen ermöglichen.

Die Schwerpunktregionen des Projekts sind die Region Western North (Bibiani Ahwiaso Bekwai), Ahafo (Asunafo North), Eastern Region (Ayensuano) und die Central Region (Assin South).

Ort
Ghana
Dauer
2024-2025
Anzahl Begünstigte
5.000 Haushalte und zahlreiche Vertreter von nationalen Behörden, Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft
Durchgeführt von
UNICEF und ICI
Projektpartner
Regierung von Ghana
Weitere Partner
Weltbank
Budget
Total: USD 4'000’000, Beitrag SECO: CHF 1’000’000

Wie trägt das Projekt zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion bei?

Das Projekt fördert eine nachhaltige Kakaoproduktion, indem es einen umfassenden, multisektoriellen Ansatz verfolgt, um die Grundursachen von Kinderarbeit zu bekämpfen. Es erkennt den engen Zusammenhang zwischen Kinderarbeit, Armut, mangelnder Qualität der Bildung, fehlendem Zugang zu sozialen Diensten, mangelnden Chancen für Jugendliche sowie geringen Kapazitäten und mangelnder Koordinierung zwischen den relevanten Akteuren im Sektor und in der Region an.

Das Projekt zielt darauf ab, die strukturellen Herausforderungen anzugehen und die Zusammenarbeit aller Beteiligten, einschliesslich der Entwicklungspartner, des Privatsektors und der Organisationen der Zivilgesellschaft, zu verbessern. Es sollen Systeme geschaffen werden, die in die staatlichen Mechanismen integriert sind. Die in dieser Proof-of-Concept-Phase gewonnenen Erkenntnisse sollen die Basis für künftige Programmplanungen werden und zu einer Übernahme des Konzepts durch den gesamten Sektor führen. Das Projekt soll einen Beitrag zur SWISSCO Roadmap 2030, Ziel 3 "Bekämpfung der Kinderarbeit und Verbesserung der Perspektiven der Jugend", leisten.

Welche Schritte werden während des Projekts unternommen?

Auf nationaler Ebene werden UNICEF und ICI die Kompatibilität zwischen verschiedenen Monitoring-Systemen von Kinderarbeit verbessern, um die Identifizierung und das Management von Fällen von Kinderarbeit voranzutreiben. UNICEF wird die Kapazitäten der der Regierung für die Erbringung von Sozialleistungen und für eine effizientere Verwaltung der öffentlichen Finanzen stärken.

Auf subnationaler Ebene wird UNICEF den Kapazitätsaufbau von sektorübergreifenden Teams in den Distrikten, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen in den Bereichen öffentliche Finanzverwaltung, Kinderschutz, Bildung und Überweisungen von Fällen von Kinderarbeit unterstützen.

Auf kommunaler Ebene wird sich ICI für die Einhaltung von besseren Kinderschutzpraktiken im Privatsektor einsetzen und die Bevölkerung sowie den Privatsektor sensibilisieren. UNICEF wird die Umsetzung von YOMA (Youth Agency Marketplace) unterstützen – einer Initiative, die jungen Menschen Zugang zu nachhaltigen Fähigkeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten verschafft und soziales Engagement fördert.

Das Projekt wird die lokale Governance und die sektorübergreifende Koordinierung verbessern, die Harmonisierung der Monitoring-Systeme für Kinderarbeit unterstützen und die Jugend stärken.

Jugendliche werden Zugang zu Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten. Diese Ergebnisse werden den transformativen Effekt eines integrierten Multistakeholder-Ansatzes auf dezentraler Ebene aufzeigen.

Wie werden lokale Organisationen und Behörden in die Planung, Durchführung und Entscheidungsfindung des Projekts einbezogen?

ICI wird seine Mitglieder, Kakaounternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen mobilisieren, während UNICEF mit nationalen und regionalen Regierungspartnern zusammenarbeitet. Die Projektaktivitäten werden in die jährlichen Aktionspläne der Distriktregierungen eingebettet. Dies ist der bewährteste Weg, um die Nachhaltigkeit des Projekts und die Eigenverantwortung der Regierung zu gewährleisten.

Auf Gemeindeebene zielen UNICEF und ICI darauf ab, mit Vertreterinnen und Vertretern bestehender und neu zu schaffender Gemeindestrukturen zusammenarbeiten und sie dabei zu unterstützen, Massnahmen zur positiven Verhaltensänderung zu ergreifen, um Fälle von Kinderarbeit zu erkennen, zu melden und zu verhindern. Die Kakaounternehmen sollen dabei mitwirken, verschiedene bestehende Monitoring-Systeme für Kinderarbeit zu harmonisieren.

"Unsere Initiative bringt Akteure aus der Regierung, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft in einer beispiellosen Initiative zusammen, um an den Grundursachen der Kinderarbeit anzusetzen. Gemeinsam wollen wir für Kinder und Familien in Ghana einen positiven Wandel Unterschied bewirken."

Fiachra McAsey, Stellvertretender Repräsentant UNICEF Ghana

Was sind die erwarteten Ergebnisse des Projekts?

Dieses Projekt zielt darauf ab, einen Pool-Fund für eine öffentlich-private Partnerschaft zur Eindämmung der Kinderarbeit in Ghana zu entwickeln. Es soll ein Kompatibilitätssystem für verschiedene bestehende Monitoring-Systeme von Kinderarbeit (SWIMS, GCLMS, CLMRS) geschaffen werden. Nationale und lokale Behörden werden geschult, um die Gestaltung und Umsetzung von Budgetplänen zu verbessern. Anbieter von Sozial- und Bildungsdienstleistungen werden bei der Erbringung von Bildungs-, Kinderschutz- und Sozialschutzdiensten unterstützt, so dass sie gefährdete Kinder koordinierter und besser identifizieren können.

Gleichzeitig werden Kinder und Familien von integrierten Sozialdiensten profitieren. Durch das Projekt werden Gemeinden, Kakaounternehmen, Bauern, Frauenverbände und COCOBOD-Mitarbeitende für die Rechte von Kindern sensibilisiert, aber auch für Meldemechanismen für Fälle von Kinderarbeit und Überweisungswege. Darüber hinaus werden Jugendliche Zugang zu Qualifizierungs- und Berufschancen erhalten. Diese Ergebnisse werden den transformativen Wert eines integrierten Multistakeholder-Ansatzes auf dezentraler Ebene demonstrieren, der durch die Maximierung öffentlicher und privater Ressourcen skalierbar ist.

“This proof-of-concept is so critical. Our approach will enable the harmonisation of the many efforts that are currently happening. With the learnings of this pilot, our ambition is to secure the private sector’s support for more coordinated efforts to jointly address the issue of child labour.”

Matthias Lange, Executive Director International Cocoa Initiative (Kopie 1)

Wie stellen Sie sicher, dass die Wirkung über die Projektdauer hinaus dauerhaft ist?

Die langfristige Finanzierungsstrategie zielt darauf ab, über den Kakao-Sektor und internationale Ressourcen hinaus eine breitere Unterstützung aus dem öffentlichen und privaten Sektor zu gewinnen. Die Strategie sieht insbesondere vor, unterstützende Massnahmen für die Umsetzung der EU Corporate Sustainability Due Diligence (CSDDD) und inländische Ressourcen zu optimieren. Dies beinhaltet die Nutzung innovativer Finanzierungsmechanismen, um eine vorhersehbarere und gerechtere Verteilung der Ressourcen auf die Sektoren und Distrikte zu gewährleisten. Am Ende der Pilotphase sollen die gewonnenen Erkenntnisse dokumentiert und mit Interessenvertretern innerhalb und ausserhalb des Kakaosektors geteilt werden, um künftige Programme zu verbessern und die finanzielle Beteiligung des Sektors zu fördern.

UNICEF spricht keine Empfehlungen für Marken, Unternehmen, Produkte oder Dienstleistungen aus.


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