Berichterstattung und Informationen

Ein gemeinsamer Messrahmen zur Bewertung der Fortschritte

Um die Fortschritte und Herausforderungen bei der Erreichung der Ziele der Kakaoplattform zu überwachen und die Ergebnisse zu messen, wurde ein gemeinsamer Messrahmen, das sogenannte Monitoring, Evaluation and Learning Framework (MEL), entwickelt.

Die Mitglieder der Kakaoplattform haben sich dem Ziel verschrieben, bis 2030 sicherzustellen, dass der gesamte in die Schweiz importierte Kakao aus nachhaltiger Produktion stammt, und wollen einen messbaren Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) leisten. Der gemeinsame MEL-Rahmen wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in einem partizipativen Prozess mit Vertretern aller Mitgliedssektoren entwickelt. Er wurde von den Mitgliedern an der ersten Generalversammlung im Jahr 2019 angenommen.

Der MEL-Rahmen baut auf den Grundsätzen für nachhaltigen Kakao auf und berücksichtigt bestehende internationale Rahmenwerke. Er ist modular aufgebaut und besteht aus grundlegenden Output-Indikatoren, erweiterten Ergebnisindikatoren und sektorweiten Wirkungsindikatoren. Betriebs- und Haushaltsmerkmale bilden die Grundlage für alle Bewertungen, und der Rahmen kann durch eine Reihe optionaler Indikatoren erweitert werden.

Die Fortschritte der Kakaoplattform werden auf vier Ebenen erfasst:

1. Der Anteil des in die Schweiz importierten nachhaltig produzierten Kakaos

Im Jahr 2023 stammen 82 % aller in die Schweiz importierten Kakaobohnenäquivalente aus nachhaltiger Produktion. Dies ist eine Steigerung von 7 % gegenüber den 75 % des Jahres 2022. Das Zwischenziel von 80 % nachhaltigen Importen bis 2025 wurde somit bereits 2023 erreicht. Das nächste Ziel ist es, bis 2030 einen Anteil von 100 % zu erreichen. Um dies zu erreichen, müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, insbesondere bei der Einfuhr von Kakaobutter.

Aufgeschlüsselt nach Kakaoerzeugnissen stammten im Jahr 2023 98 % der Kakaobohnen aus nachhaltiger Produktion. Der Anteil der Kakaobutter stieg 2023 auf 69 %, nachdem er 2021 erstmals um drei Prozentpunkte auf 56 % gesunken war. Trotz dieses guten Ergebnisses bleibt es eine große Herausforderung, diesen Anteil zu erhöhen, um die mittel- und langfristigen Beschaffungsziele der Kakaoplattform zu erreichen.

Unter Kakao aus nachhaltiger Produktion versteht man Kakaoäquivalente, die entweder nach international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards produziert und zertifiziert sind oder nach den Grundsätzen für nachhaltigen Kakao produziert und von einem unabhängigen Dritten glaubwürdig verifiziert wurden. Mehr erfahren

2. Monitoring und Berichterstattung zu den Projekten

Die Aktivitäten der Mitglieder der Kakaoplattform im Rahmen der vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitfinanzierten Projekte werden jährlich erfasst. Der speziell für die Kakaoplattform entwickelte MEL-Rahmen dient als Grundlage für die Erfassung des Fortschritts und der Wirkung unserer Projekte.

Von 2018 bis 2022 haben sich die Mitglieder der Kakaoplattform an einer Reihe von öffentlich-privaten Partnerschaften beteiligt, die vom SECO mitfinanziert werden, um innovative Ansätze in der Kakao-Wertschöpfungskette zu erproben. Mit einer Gesamtinvestition von über 26 Millionen Franken haben 15 innovative Wertschöpfungsprojekte in acht Ländern Erkenntnisse über Ansätze zur Bewältigung der verschiedenen sozioökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeitsherausforderungen im Kakaosektor und darüber hinaus gewonnen. Ein Bericht, der die Erkenntnisse zusammenfasst und Fallstudien für jedes der Projekte enthält, ist hier zu finden.

Im Jahr 2023 wurde ein neuer, vom SECO kofinanzierter Projektzyklus lanciert, der Landschaftsprojekte, innovative Wertschöpfungskettenprojekte sowie Projekte und Initiativen für Peer-Learning und Zusammenarbeit umfasst. Diese Projekte werden kontinuierlich durch den MEL-Rahmen der Plattform überwacht.

3. Messung des Erreichens der Ziele des Fahrplans 2030

Die Ziele der Kakaoplattform stehen im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im Rahmen der Agenda 2030 und sind im Fahrplan 2030 niedergelegt, der von der Generalversammlung im September 2021 angenommen wurde. Der Fahrplan definiert 12 spezifische Ziele zu den vier Schlüsselthemen: (1) existenzsicherndes Einkommen, (2) Klima, Wälder und Agroforstwirtschaft, (3) Kinderarbeit, (4) Rückverfolgbarkeit und Transparenz sowie die beiden Querschnittsthemen Geschlechtergleichstellung und Innovation.

Um die Fortschritte und Herausforderungen der Mitglieder der Kakaoplattform bei der Verwirklichung dieser Ziele zu messen, werden bis 2030 drei Mitgliederbefragungen durchgeführt, deren wichtigste Ergebnisse in aggregierter Form in einer Reihe von drei Berichten (2022, 2025 und 2030) veröffentlicht werden sollen. Der für 2025 vorgesehene Zwischenbericht wird dazu dienen, die Ziele unter Berücksichtigung neu entstehender Bedürfnisse und Möglichkeiten sowie sich verändernder Rahmenbedingungen in einem zunehmend komplexen System abzubilden.

4. Harmonisierung des Monitorings mit weiteren Initiativen

Die Kakaoplattform bemüht sich um eine Harmonisierung ihres Monitorings mit den Kakaoerzeugerländern im Rahmen der Internationalen Kakao-Organisation (ICCO) und mit anderen weltweit tätigen Mitgliedsinitiativen im Kakaosektor (z.B. der Weltkakaostiftung WCF oder den Europäischen Initiativen für nachhaltigen Kakao ISCOs). Die Kakaoplattform steht in regelmäßigem Kontakt mit Vertretern der relevanten Initiativen, um die Standardisierung von Indikatoren, Messgrössen und Definitionen sowie des Zeitrahmens der Erhebungen voranzutreiben. Dies erleichtert zum einen den Unternehmen und Organisationen, die an mehreren Initiativen beteiligt sind, die Verarbeitung der Daten.

Andererseits ermöglicht es die Quantifizierung der erhobenen Daten und die Messbarkeit der Auswirkungen in den Anbauregionen. Durch länder- und organisationsübergreifende Monitoringsysteme können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, die die aktuelle Situation in den Kakaoanbauregionen widerspiegeln. Darüber hinaus plant und führt die Kakaoplattform gemeinsam mit nationalen und internationalen Initiativen themenspezifische und sektorweite Studien, sogenannte Impact Assessments, durch.