Gleichstellung der Geschlechter

Gleichstellung der Geschlechter

Die Stärkung der gesellschaftlichen Position und Rechte von Frauen ist der Schlüssel zur Lösung vieler Herausforderungen im Kakaosektor. Die Mitglieder der Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao setzen sich daher gezielt für die Gleichstellung der Geschlechter ein.

Um was geht es?

Frauen sind in der Landwirtschaft im Allgemeinen mit verschiedenen Hindernissen und Zwängen konfrontiert, die ihre männlichen Kollegen nicht kennen. Frauen stellen einen erheblichen Anteil der Betriebsleiter und Arbeiter und sind an den meisten Schritten der Kakaoverarbeitung beteiligt - von der Vorbereitung der Setzlinge bis zum Verkauf der getrockneten Bohnen. Ihre wesentliche Rolle wird jedoch oft nicht anerkannt oder entsprechend aufgezählt.

Benachteiligung von Frauen im Kakaosektor

Frauen werden in Schlüsselbereichen der Landwirtschaft, etwa beim Zugang zu Aus- und Weiterbildung, Finanzdienstleistungen, landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und Landbesitz, regelmäßig diskriminiert. Außerdem haben sie oft keine Entscheidungsbefugnis auf Haushalts-, Gemeinschafts- und politischer Ebene. Infolgedessen erzielen Frauen ein geringeres Einkommen, verfügen über weniger finanzielle Kenntnisse und haben in der Regel grössere Schwierigkeiten, wirtschaftlich unabhängig zu sein und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Darüber hinaus sind Frauen oft am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, vor allem wenn sie für die Versorgung ihrer Haushalte mit Nahrungsmitteln verantwortlich sind, da der Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln und Brennholz immer schwieriger und arbeitsintensiver wird.

Massnahmen zur Stärkung der Frauen

Die Stärkung der Rolle der Frauen ist daher von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung des Sektors und führt zu einer besseren Ernährungssicherheit der Haushalte, einer besseren Bildung, einer besseren Entwicklung der Kinder und einer Stärkung der kakaoproduzierenden Gemeinschaften. Dies kann durch verschiedene geschlechtsspezifische Aktivitäten unterstützt werden:

  • Gezielte Unterstützung für Frauen durch Bildung und Ausbildung kann die Kakaoerträge steigern, was sich positiv auf das Haushaltseinkommen auswirkt.
  • Die Regelung von Landbesitz und der Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen, etwa Krediten, führen zu höheren Ersparnissen und höheren (Re-)Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe sowie zu längerfristigen und nachhaltigeren Produktionsmethoden.
  • Die aktive Beteiligung von Frauen an der Entscheidungsfindung auf lokaler und nationaler Ebene führt zu einer besseren Vertretung der Frauen und ihrer spezifischen Bedürfnisse und Realitäten.

Frauen werden in verschiedenen Schlüsselbereichen der Landwirtschaft diskriminiert, etwa beim Zugang zu Bildung, Finanzen, Betriebsmitteln und Land. (Foto ©Lindt)

Aufgrund der Benachteiligung erwirtschaften Frauen im Durchschnitt ein geringeres Einkommen, verfügen über weniger finanzielle Kompetenz und sind seltener wirtschaftlich unabhängig. (Foto ©Pula)

Die Stärkung der Frauen führt unter anderem zu einer verbesserten Ernährungssicherheit des Haushalts, einer besseren Bildung und Entwicklung der Kinder und einer Stärkung der kakaoproduzierenden Gemeinden. (Foto ©Chocosuisse)

Gender-transformative Ansätze umfassen unter anderem Schulungen und Trainings, die Regelung von Landbesitz, Zugang zu Krediten und verbesserte Entscheidungsmacht von Frauen. (Foto ©SECO)

Die Ziele der Kakaoplattform gemäss Fahrplan 2030

Als wichtiges Querschnittsthema wird der Gleichstellung der Geschlechter in der Roadmap 2030 besondere Bedeutung beigemessen. Die Kakaoplattform plant, bis 2023 eine Gender-Strategie zu entwickeln. Damit soll sichergestellt werden, dass Gender-Aspekte bei der Planung, Umsetzung und Überwachung von Programmen und Projekten umfassend berücksichtigt werden. Insbesondere will die Kakaoplattform den Zugang von Frauen zu besserer Ausbildung, formaler Beschäftigung, Land, Märkten, Bildung und Finanzdienstleistungen fördern. Bei gemeinsamen Projekten ist es daher wichtig, Gender-Aspekte systematisch einzubeziehen und gesellschaftliche Normen, rechtliche Vorgaben, geschlechtsspezifische Chancen und mögliche Risiken zu kennen und zu berücksichtigen.

Mehr erfahren zum Fahrplan 2030  (auf Englisch)