Detail

Maximierung des Kakao-Potenzials durch Null-Fermentation

Dieses Projekt entwickelt eine innovative Methode, damit Kakaobohnen einen besonders hohen Polyphenolgehalt erreichen. Durch eine effizientere Verarbeitung und neue Nutzungsmöglichkeiten über die Schokoladenherstellung hinaus erhalten Kakaobauern höhere Prämien, arbeiten effizienter und sichern sich ein stabileres Einkommen.

Was ist das Hauptziel des Projekts?

Das Projekt zielt darauf ab, eine innovative Methode zur Erzielung eines möglichst hohen Polyphenolgehalts in Kakaobohnen zur Marktreife zu bringen. Die Bäuerinnen und -bauern sparen Zeit durch den Wegfall des zeitaufwändigen Fermentationsprozesses. Diese Zeit kann dann in die Pflege der Plantage investiert werden, um höhere Erträge zu erzielen. Dies schafft einen Mehrwert, der über den traditionellen Schokoladenmarkt hinausgeht und den Bäuerinnen und -bauern sowie den Genossenschaften am unteren Ende der Wertschöpfungskette zugute kommt, und zwar durch Technologie- und Wissenstransfer, Wertschöpfung und Effizienzgewinne, Schaffung von Arbeitsplätzen und zusätzliches Einkommen unabhängig von Schwankungen auf dem Kakaomarkt. Der wichtigste Mehrwert ist eine direkte Erhöhung der Prämien.

Ort
Elfenbeinküste
Dauer
2024-2026
Anzahl Begünstigte
56 Bauernfamilien
Durchgeführt von
Oro de Cacao AG
Projektpartner
CABOZ Sourcing AG, SCOPACI
Weitere Partner
Tafisa SA
Budget
Total: 390,110 CHF (contribution SECO: 175,240 CHF)

"Unsere Kakaobäuerinnen und -bauern profitieren in vielerlei Hinsicht von diesem Projekt - Zeit, Einkommen und Sicherheit. Das ist frischer Kakao."

Paul Yao, Fermentationsspezialist bei CABOZ

Wie das Projekt zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion beiträgt

Durch die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens für die Herstellung von unfermentierten getrockneten Kakaobohnen kann die Qualität verbessert und der Abfall verringert werden. Da die Prozesse im Fermentationszentrum und nicht von den Bäuerinnen und -bauern selbst durchgeführt werden, steht ihnen mehr Zeit für die Baumpflege zur Verfügung, was wiederum die Qualität erhöht und den Abfall reduziert.

Welche Schritte werden während des Projekts unternommen?

In der Elfenbeinküste konzentriert sich das Projekt auf die Optimierung der Nachernteverarbeitung, um Kakaobohnen mit einem möglichst hohen Polyphenolgehalt zu erzeugen. Ein zentraler Aspekt ist die Entwicklung einer einfachen, technologiearmen Methode zur Bewertung des Flavanolgehalts in Kakaobohnen unter Berücksichtigung der lokalen Bedingungen und Produktionsverhältnisse. Um die Umsetzung zu unterstützen, werden Bäuerinnen und -bauern sowie Mitarbeiter in den Verarbeitungszentren gezielt geschult. Darüber hinaus werden wichtige Geräte wie etwa Entschalungsanlagen, Trocknungsanlagen und Laborgeräte installiert, um die Verarbeitungskapazität zu erhöhen. Schliesslich werden Muster von Kakaoprodukten für die industrielle Verwendung hergestellt, gekauft, exportiert und verschifft.

In der Schweiz konzentriert sich das Projekt auf die Entwicklung einer innovativen Verarbeitungsstrategie bei der Oro de Cacao AG zur Extraktion von Kakaoflavanolen und Kakaobutter aus unfermentierten Kakaobohnen. Diese Strategie wird dann im Produktionsmassstab getestet und umgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf der Maximierung der Kakaobutterausbeute und des Flavanolgehalts liegt. Ziel ist es, das Verfahren zu verfeinern und seine Wirksamkeit für eine großtechnische Anwendung sicherzustellen.

Durch die Entwicklung eines geeigneten Verfahrens für die Herstellung von unfermentierten getrockneten Kakaobohnen kann die Qualität verbessert und der Abfall reduziert werden.

Was ist das Innovative an diesem Projekt?

Im Rahmen des Projekts werden wichtige Innovationen zur Erhöhung des Polyphenolgehalts in Kakaobohnen und zur Verbesserung der Verarbeitungstechniken eingeführt und weiterentwickelt. Es untersucht die verschiedenen Faktoren, die den Polyphenolgehalt beeinflussen, einschliesslich der Bedingungen vor der Ernte, etwa Reifegrad, Saisonalität und Kakaosorte. Darüber hinaus werden Ernteparameter wie etwa die Zeit zwischen der Ernte, dem Öffnen der Früchte und der Lieferung an die Verarbeitungszentren sowie Nachernteprozesse wie die Entfernung des Fruchtfleischs und die Trocknungstemperatur untersucht. Durch die Optimierung dieser Faktoren zielt das Projekt darauf ab, Kakaobohnen mit dem höchstmöglichen Polyphenolgehalt zu erzeugen und gleichzeitig die Ausbeute an Kakaosaft und -pulpe zu erhöhen.

Eine weitere wichtige Innovation ist die Verarbeitung von unfermentierten Kakaonibs mit der Wasserextraktionsmethode der Oro de Cacao AG. Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung von natürlicher Kakaobutter, Kakaopulver und Kakaoextraktpulver mit einem hohen Polyphenolgehalt. Ziel ist es, die Polyphenol-Extraktion zu nutzen, um die Marktnachfrage zu befriedigen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Kakaobutter und das Kakaopulver die notwendige Qualität für die Schokoladenherstellung behalten.

Wie das Projekt zur Verbesserung der (wirtschaftlichen) Situation von Mädchen und Frauen beiträgt

Obwohl die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter kein Kernziel dieses Projekts ist, sind alle Partner verpflichtet, die Gleichstellung der Geschlechter in ihrem Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Darüber hinaus hat die Gewinnung von Kakaomark und -saft als Nebenprodukt dieses Projekts das Potenzial, neue Beschäftigungs- und Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere für Frauen. Dazu gehört auch die Entwicklung von Produkten wie etwa natürlichen Herbiziden, die zusätzliche Einkommensquellen und unternehmerische Möglichkeiten eröffnen könnten. Durch die Förderung dieser wirtschaftlichen Perspektiven unterstützt das Projekt indirekt die Beteiligung von Frauen an der Kakao-Wertschöpfungskette.

Wie wird die Skalierbarkeit der in der Kakao-Wertschöpfungskette umgesetzten nachhaltigen Innovationen sichergestellt?

Die Oro de Cacao AG hat sich zum Ziel gesetzt, ein innovatives Verfahren zu entwickeln und zu vermarkten, um den höchstmöglichen Polyphenolgehalt in Kakaobohnen zu erreichen. Dies wird einen Mehrwert über den traditionellen Schokoladenmarkt hinaus schaffen und den Bäuerinnen und -bauern sowie den Kooperativen am unteren Ende der Wertschöpfungskette durch Technologie- und Wissenstransfer, Wertschöpfung und Effizienzsteigerung, Schaffung von Arbeitsplätzen und zusätzlichem Einkommen zugutekommen, unabhängig von Schwankungen auf dem Kakaomarkt. Es wird daher erwartet, dass es ein relativ großes Upscaling-Potenzial hat, verglichen mit dem Verkauf der Polyphenole ausschliesslich als Zutat in den Schokoladen der Oro de Cacao AG.


Involvierte Organisationen