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Die Teilnehmenden repräsentierten sehr unterschiedliche Bereiche wie Industrie, NGOs, Regierung und Forschung.

Massnahmen zur Erhaltung der Tropenwälder ergreifen

Die Abholzung von Wäldern hat negative Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen, den Klimawandel und die biologische Vielfalt. Die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao, die Soja- und Palmöl-Netzwerke und die IG Kaffee haben auf dem Gurten (Bern) Stakeholder aus Industrie, NGO, Forschung und Regierung zusammengebracht, um die wichtigsten Handlungsfelder zu identifizieren, um das drängende Problem der Entwaldung anzugehen.

Eine der Hauptursachen für die Entwaldung ist die Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere für Kaffee-, Kakao-, Palmöl- und Sojaplantagen. Die Europäische Union (EU) hat die Dringlichkeit der Situation erkannt. Seit Juni 2023 ist die Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) in Kraft getreten.

Die Verordnung legt strenge Rahmenbedingungen unter anderem für die Einfuhr von Kaffee, Kakao, Palmöl und Soja in die EU fest. Die Unternehmen müssen nachweisen, dass ihre Lieferketten nicht zur Zerstörung oder Degradierung von Wäldern beitragen. Im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht müssen sie die genauen geografischen Koordinaten der Produktionsstandorte der Agrarrohstoffe angeben, um Transparenz und Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.

Auf der Grundlage der fruchtbaren Diskussionen haben die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao, die Soja- und Palmöl-Netzwerke  und die IG Kaffee drei zentrale Handlungsfelder identifiziert, an denen sie ihre gemeinsamen Bemühungen ausrichten werden:

1️ Rückverfolgbarkeit: Die Verbesserung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit ist von entscheidender Bedeutung, und wir werden gemeinsam an der Weiterentwicklung und Angleichung von Standards arbeiten. Durch die Nutzung von Synergien bei der Datenverwaltung und den Instrumenten können wir eine bessere Rückverfolgbarkeit erreichen und einen positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit ausüben. Unser Ziel ist die Angleichung an weltweit anerkannte Nachhaltigkeitsstandards.

2️ Landscape-Ansätze: Wir sind uns der Bedeutung der Umsetzung von Landschaftskonzepten zum Schutz und zur Wiederherstellung von Wäldern bewusst. Wir beteiligen uns aktiv an der Entwicklung und Umsetzung solcher Ansätze, die die Landwirte in die Lage versetzen, klimagerechte landwirtschaftliche Praktiken anzuwenden. Durch die Förderung der biologischen Vielfalt und der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel in den Beschaffungsregionen können wir zu nachhaltigen Lieferketten beitragen.

3️ Investitionen: Die Umstellung auf klimafreundliche Anbaumethoden erfordert vor allem in der Anfangsphase erhebliche Investitionen in Schulungen, Beratungsdienste, Pflanzenmaterial und finanzielle Entschädigungen für Kleinerzeuger. Wir glauben an das Potenzial von öffentlich-privaten Partnerschaften, Klimafonds und lokalen Finanzressourcen, um diesen Übergang wirksam zu unterstützen. Daher werden wir uns um eine optimale Koordinierung und Nutzung dieser Ressourcen bemühen.

Während der gesamten Veranstaltung gaben Redner und Rednerinnen aus den verschiedenen Interessengruppen aller vier Sektorinitiativen sowie Hannelore Beerlandt (Beraterin für die EU) Inputs zur EUDR und zu den Auswirkungen auf die verschiedenen Stakeholdern. Es war uns eine Ehre, dass der Minister für Wasser und Wälder der Côte d'Ivoire, Laurent Tchagba, an diesem Austausch teilnahm. Er betonte, wie wichtig der Erhalt der Wälder in Côte d'Ivoire, dem weltweit grössten Kakaoexporteur, ist. Minister Tchagba ist der festen Überzeugung, dass die Ursachen der Entwaldung durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten vor Ort wirksam bekämpft werden können.

Wir, die Schweizer Plattform für Nachhaltigen Kakao, die Soja- und Palmöl-Netzwerke sowie die IG Kaffee, setzen uns weiterhin für nachhaltige Lieferketten ein und tragen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Tropenwälder bei.

Medienmitteilung

Veranstaltungsbericht (EN)