Detail

Nachhaltige Sourcing-Landscapes 2.0

Dieses Landschaftsprojekt in San Martín, der wichtigsten Kakaoanbauregion Perus, trägt zum Schutz der Wälder des Landes bei. Ausserdem unterstützt es die Kakaobauern bei der Einhaltung von EU-Richtlinien wie der Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR).

Was ist das Hauptziel des Projekts?

Das Projekt zielt darauf ab, nachhaltig bewirtschaftete, entwaldungsfreie Landschaften zu schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und diversifizierte, klimaresistente Kakaoproduktionssysteme sowie die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung zu fördern. Darüber hinaus befasst sich das Projekt mit Themen wie Entwaldung und Kreuzkontamination von Kakao und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit Agrochemikalien. Dies erfordert die Zusammenarbeit zwischen lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Akteuren auf der Ebene der Betriebe und der Landschaft. Aus diesem Grund besteht eines der Ergebnisse des Projekts darin, Multi-Stakeholder-Rundtische einzurichten, um Massnahmen umzusetzen und Ziele festzulegen. Eine vielfältige Gruppe von Partnern, darunter Kakaoexporteure, Hersteller, Genossenschaften und spezialisierte Organisationen, hat sich zusammengeschlossen, um die ermittelten Herausforderungen anzunehmen und auf eine nachhaltige und entwaldungsfreie Landschaft hinzuarbeiten.

Ort
Peru
Dauer
2024-2027
Durchgeführt von
Helvetas Peru
Projektpartner
Choba Choba, ECOM, HALBA, Lindt & Sprüngli, Minka SCS / Sumaqao, Pronatec, Stella Bernrain, Earthworm, FiBL, South Pole
Weitere Partner
Lokale Behörde SM, APPCACAO, ACOPAGRO, ASRPOC-NBT, CAT Tocache, Central de Cacao de Aroma de Tocache, Norandino
Budget
Total: CHF 7,490,000, SECOs Beitrag: CHF 1,400,000

Wie trägt das Projekt zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion bei, die sich an den Zielen der SWISSCO Roadmap 2030 orientiert?

Das Projekt konzentriert sich auf die folgenden Zielbereiche: existenzsicherndes Einkommen, Abholzung, Rückverfolgbarkeit und Transparenz. Auf diese Weise sollen agroforstwirtschaftliche Systeme gefördert und die Produktivität auf nachhaltige Weise mit einem klimafreundlichen Ansatz gesteigert werden. Das Projekt unterstützt den Übergang zu entwaldungsfreien Kakaoproduktionsmethoden durch die Verbreitung validierter bewährter Verfahren - mit besonderem Schwerpunkt auf der Vermeidung chemischer Verunreinigungen. Darüber hinaus wird im Rahmen des Projekts eine digitale Infrastruktur entwickelt, pilotiert und skaliert, mit der Nachhaltigkeitsansprüche verfolgt, kommuniziert und vermarktet werden können. Dies schafft Anreize für die Förderung der Nachhaltigkeit unter den Kakao-Kleinbauern.

Welche Schritte werden während des Projekts unternommen?

Das Projekt wird auf zwei Ebenen ansetzen. Erstens wird es in drei peruanischen Provinzen (Huallaga, Mariscal Cáceres und Tocache) runde Tische mit mehreren Interessenvertretern wiederbeleben und einrichten. Diese runden Tische werden eine koordinierte Aktionsplanung auf Landschaftsebene ermöglichen. Zweitens wird sich das Projekt auf der Ebene der Erzeuger engagieren und die Einführung bewährter Praktiken in der klimafreundlichen Landwirtschaft und in agroforstwirtschaftlichen Systemen fördern. Ausserdem wird es die Erprobung und Ausweitung digitaler Lösungen (wie ein Rückverfolgbarkeitstool, interne Kontrollsysteme und mobiles Geld) unterstützen, um die EUDR-Verordnung zu erfüllen.

Eine vielfältige Gruppe von Partnern, darunter Kakaoexporteure, Hersteller, Genossenschaften und Fachorganisationen, hat sich zusammengeschlossen, um die Herausforderungen anzunehmen.

Lokale Organisationen und Behörden sind ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Wirkung unseres Projekts.

Interessenvertreter aus dem öffentlichen, privaten und kommunalen Sektor werden die Beschaffungslandschaft für Kakao gemeinsam verwalten.

Von den Bauern und Bäuerinnen wird erwartet, dass sie sowohl die Produktivität als auch den Absatz steigern, indem sie nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige und klimaresistente Produktionssysteme einführen, die nicht zur Entwaldung führen.

Wie lokale Organisationen und Behörden in die Planung, Durchführung und Entscheidungsfindung des Projekts einbezogen werden

Lokale Organisationen und Behörden sind ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Wirkung unseres Projekts. Wir arbeiten eng mit dem nationalen Kakaoverband Perus (APPCACAO) und verschiedenen Genossenschaften wie ACOPAGRO und CAT Tocache zusammen, die die peruanischen Kakaobauern vertreten. Darüber hinaus stimmen wir uns intensiv mit den regionalen und provinziellen Regierungen ab. Alle diese Interessengruppen tragen aktiv zur Projektplanung, -durchführung und Entscheidungsfindung bei. Ihre Beteiligung erstreckt sich sowohl auf die Initiativen auf Landschaftsebene (im Rahmen der Landschafts-Roundtables) als auch auf die Aktivitäten vor Ort, wodurch ein umfassender und integrativer Ansatz für eine nachhaltige Kakaobeschaffung gewährleistet wird.

Máximo Rondan Ramos, Geschäftsführer der Kooperative Asproc-NBT Tocache, sagt: „Wir spüren viel Begeisterung und Hoffnung bei diesem Projekt. Bisher hatten wir noch nie so viele Schweizer Besucher auf unseren Plantagen empfangen. Ihr Interesse ist ein Signal, das uns motiviert, weiterhin nachhaltig Kakao anzubauen.“

Dieses Projekt trägt dazu bei, die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen in San Martín, der wichtigsten Kakaoanbauregion Perus, zu konsolidieren. Es wird die Bewirtschaftung der Kakaolandschaft fördern, um eine nachhaltige, entwaldungsfreie Kakaoproduktion zu gewährleisten.

 

Nathalie Gil, Projektleiterin

Was sind die erwarteten Ergebnisse des Projekts?

Das Projekt sieht drei Hauptergebnisse vor. Erstens werden Interessenvertreter aus dem öffentlichen, privaten und kommunalen Sektor die Kakaobeschaffungslandschaft gemeinsam verwalten und sich dabei von einer gemeinsamen Vision leiten lassen, die grünes Wachstum und Null-Emissionen betont. Zweitens wird erwartet, dass die Bauern sowohl ihre Produktivität als auch ihren Absatz steigern, indem sie nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige und klimaresistente Produktionssysteme einführen, die nicht zur Abholzung führen. Drittens werden auf regionaler und nationaler Ebene sowohl öffentliche als auch private Interessengruppen Landschaftsmanagementmodelle anerkennen und unterstützen, die auf die Förderung nachhaltiger, entwaldungsfreier Produktionsverfahren abzielen.

Wie eine nachhaltige Wirkung über die Projektlaufzeit hinaus gewährleistet wird

Das Projekt wird die Kapazitäten der bestehenden Runden Tische weiter stärken. Zu den Aktivitäten des Projekts gehört es, sicherzustellen, dass sie weiterhin nachhaltig arbeiten und klare und konkrete Ziele definieren.  Alle wichtigen Akteure in der Landschaft, auch aus anderen Sektoren wie Palmöl, Tourismus, Kaffee und Holz, sowie die lokalen Behörden müssen am Runden Tisch vertreten sein. Aus diesem Grund sieht das Projekt die Beteiligung dieser Akteure vor. Außerdem wird sich das Projekt dafür einsetzen, dass lokale, regionale und nationale Behörden Massnahmen ergreifen. Dies kann die Regulierung des Einsatzes von Agrochemikalien und die Entwicklung von landschaftsbezogenen Managementinstrumenten umfassen. Durch diese Bemühungen soll ein koordiniertes Vorgehen erreicht werden.


Involvierte Organisationen