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"Drei Dinge sind wichtig, um die Entwaldung zu bekämpfen. Erstens müssen die verbleibenden Wälder besser geschützt werden. Zweitens, die Wiederherstellung der geschädigten Wälder. Und drittens die Entwicklung von Agroforstsystemen in den Plantagen", sagt Gerome Tokpa.

“Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass wir, wenn wir gemeinsam handeln, eine positive Veränderung herbeiführen können.”

Das Landscape-Projekt Cavally in der Elfenbeinküste, das auch vom SECO im Rahmen des SWISSCO Landscape Programm finanziert wird, ist in seine zweite Phase eingetreten. Dieses Projekt, das zum Schutz des Cavally-Regenwaldes beitragen wird, ist eine öffentlich-private Partnerschaft, an der Stakeholder aus Industrie, dem Staat sowie Nichtregierungsorganisationen (NGO) beteiligt sind. Gerome Tokpa ist Senior Manager und Country Head der NGO Earthworm Foundation. In diesem Interview spricht er über die Bedeutung ganzheitlicher Ansätze und darüber, welche bewährten Verfahren zum Schutz der Regenwälder in aufstrebenden Ländern erforderlich sind.

Gerome Tokpa, was hat Sie ursprünglich dazu inspiriert, die Regenwälder in der Elfenbeinküste zu schützen?
Wir alle sehen die Gefahr, die uns heute durch den Klimawandel in Verbindung mit dem Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre droht. Die Wälder brennen, und die jüngsten Brände in Kanada sind Indikatoren dafür, dass wir unsere Wälder und unsere Umwelt besser schützen müssen. In Côte d'Ivoire ist der Trend zur Entwaldung und Waldschädigung sehr alarmierend. Von 16 Millionen Hektar im Jahr 1960 sind wir im Jahr 2015 bei 3,5 Millionen angelangt, was bedeutet, dass in dem weltweit grössten Kakaoerzeugerland jedes Jahr mehr als 272 000 Hektar Wald verschwinden.

Die lokalen Gemeinschaften sind auf den Wald für die Kakaoproduktion angewiesen: Er reguliert das lokale Klima. Die Entwaldung ist mit dem Anbau von Kakao, Kautschuk, Palmen und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen verbunden. Wir sollten die Entwaldung ganzheitlich betrachten und nicht nur durch durch die Brille des Kakaos. Dies sind einige Gründe, warum wir von Earthworm uns für den Schutz der Regenwälder engagieren.

Das Cavally Forest Projekt ist eine öffentlich-private Partnerschaft. Warum verfolgt Earthworm diesen Ansatz?
Die Elfenbeinküste als aufstrebendes Land kann die Entwaldung nicht allein bewältigen. Auch der Privatsektor trägt Verantwortung für die Abholzung der Wälder, da die produzierten Waren aus Ländern wie der Elfenbeinküste stammen. Wir tragen alle unsere Verantwortung für die Waldzerstörung.

Aber anstatt zu sagen, dass X, Y oder Z mehr Verantwortung für die Entwaldung trägt, sollten wir unsere Kräfte bündeln, um mehr Wälder zu schützen und wiederherzustellen. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass wir, wenn wir gemeinsam handeln, eine positive Veränderung herbeiführen können. Das ist der Hauptgrund, warum wir glauben, dass öffentlich-private Partnerschaften der richtige Weg sind.

Welche Methoden im Kakaoanbau können helfen, die Entwaldung zu bekämpfen?
Wir sollten die Produktivität in den derzeitigen Kakaoplantagen erhöhen, denn dort, wo die Kakaoproduzenten 450-500 kg/ha produzieren, ist eine Produktivitätssteigerung nur durch die Anwendung guter landwirtschaftlicher und ökologischer Praktiken möglich. Im Rahmen unserer Coaching-Aktivitäten bauen wir mit den Produzenten auch Agroforstsysteme auf: Wir helfen ihnen, Bäume in ihren Kakaoplantagen zu pflanzen. Drei Dinge sind wichtig, um die Entwaldung zu bekämpfen. Erstens müssen die verbleibenden Wälder besser geschützt werden. Zweitens, die Wiederherstellung der geschädigten Wälder. Und drittens die Entwicklung von Agroforstsystemen in den Plantagen.

Was können SWISSCO Mitglieder zum Schutz der Regenwälder beitragen?
SWISSCO tut bereits viel, indem sie Programme wie das Cavally Landscape Projekt unterstützt. Wir hoffen, dass diese Unterstützung zunehmen wird, und wir denken, dass SWISSCO und ihre Pendants in anderen europäischen Ländern wie Deutschland (GISCO) und Frankreich (FRISCO) ihre Kräfte bündeln könnten, um die regenerative Landwirtschaft und den Waldschutz in den Herkunftsländern weiter zu stärken.

Erfahren Sie mehr zum Cavally Forest Projekt