Sandra Groth, wo sehen Sie das grösste Potenzial von Save the Children Schweiz, einen Beitrag zu den Zielen der SWISSCO Roadmap zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Kakao-Wertschöpfungskette zu leisten?
Save the Children ist in mehr als 120 Ländern tätig, darunter in vielen Regionen, die für die Arbeit von SWISSCO relevant sind - etwa in Westafrika, Asien und Lateinamerika. Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen zum Schutz der Kinderrechte und über umfassendes Fachwissen in den Bereichen Kinderschutz, Lebensunterhalt und Bildung.
Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung setzen wir uns dafür ein, die Bemühungen des Kakaosektors zur Bekämpfung der Kinderarbeit und zur Verbesserung der Perspektiven der Jugend zu unterstützen.
Das Wohlergehen und die Stärkung der Kinder stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Save the Children Switzerland. Wie stellen Sie sich Ihre Rolle innerhalb der SWISSCO vor?
Wir hoffen, dass wir einige Erkenntnisse darüber austauschen können, was zu einer echten Wirkung für Kinder und ihre Rechte führt, und wie wir sicherstellen können, dass ihre Perspektive auch in anderen Schwerpunktbereichen der SWISSCO Roadmap 2030 berücksichtigt wird.
Gleichzeitig erwarten wir von den bestehenden SWISSCO-Mitgliedern neue Ideen und Perspektiven, die uns helfen werden, unsere gemeinsame Arbeit zur Stärkung der Kinderschutzsysteme, zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Familien und zur Sicherstellung einer hochwertigen Bildung für Kinder abzustimmen und zu verbessern.
Unsere Mitglieder setzen sich für die Bekämpfung der Kinderarbeit und die Verbesserung der Perspektiven von Jugendlichen ein. Welchen Rat haben Sie für andere SWISSCO-Mitglieder, wenn es darum geht, die Jugend im Kakaosektor zu stärken?
Die Sicherstellung, dass Jugendliche Fähigkeiten erwerben können, die zu einem angemessenen Einkommen führen, ist ein wichtiger Arbeitsbereich für Save the Children.
Wenn Sie im Bereich der Jugendförderung arbeiten, empfehlen wir Ihnen, Ihre Bemühungen auf den jeweiligen Kontext abzustimmen, das heisst auf zusätzliche Herausforderungen, auf die Sie im jeweiligen Kontext stossen könnten, wie beispielsweise den Klimawandel. Zum Beispiel: Wie können die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Unternehmertum junger Menschen einen grünen Übergang unterstützen und zur Schaffung von grünen Arbeitsplätzen führen?
Um den Herausforderungen vor Ort gerecht zu werden und die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, halten wir die aktive Beteiligung junger Menschen an der Definition der Projektziele für entscheidend.
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen ist entscheidend, um einen positiven Wandel im Kakaosektor zu bewirken. Wie wird Save the Children Switzerland sein Fachwissen einsetzen, um Partnerschaften innerhalb der Plattform zu fördern?
Save the Children arbeitet daran, einen Durchbruch in der Art und Weise, wie sich die Welt um Kinder kümmert, zu erreichen. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir durch Partnerschaften mit verschiedenen Interessengruppen auf globaler und lokaler Ebene eine bedeutende Wirkung erzielen können. Unsere Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren reicht von grossen multinationalen Unternehmen bis zu lokalen Bauerngemeinschaften und von globalen Multi-Stakeholder-Plattformen bis zu nationalen Behörden.
SWISSCO ist für uns eine hervorragende Plattform, um gemeinsam mit anderen SWISSCO-Mitgliedern an der Erreichung dieses Ziels zu arbeiten. Dabei ist es wichtig, dass die Rollen und Verantwortlichkeiten der einzelnen Akteure klar sind. Wir verpflichten uns, unser globales Fachwissen in die SWISSCO-Plattform und andere Multi-Stakeholder-Initiativen einzubringen und anzubieten.
Kinderarbeit ist im Kakaosektor immer noch ein grosses Problem, auch wenn die beteiligten Akteure grosse Anstrengungen unternehmen, um es zu bekämpfen. Save the Children Schweiz hat in anderen (landwirtschaftlichen) Rohstoffsektoren Erfahrungen gesammelt. Wie können diese auf den Kakaosektor übertragen werden?
Save the Children hat in verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen viel Erfahrung mit der Stärkung nationaler (Kinder-)Schutzsysteme und der Bekämpfung der Ursachen von Kinderarbeit gesammelt. Wir arbeiten bereits in Westafrika daran, dies in unserer Arbeit mit dem Kakaosektor und der ivorischen Regierung zu fördern. Wir hoffen, dass wir über Plattformen wie SWISSCO und die EU-weite ISCO-Zusammenarbeit einige Erfahrungen austauschen und die Abstimmung zwischen allen Akteuren, auch im Kakaosektor selbst, verbessern können.